von Susanne Wimmer
Lehrende leisten gerade jetzt sehr viel, es gilt für uns als Schulsozialarbeiter_innen sie bestmöglich zu unterstützen, als Ansprechperson zur Verfügung zu stehen und Hilfen für die Schüler_innen anzubieten. Hier haben wir einen interessanten Vortrag zusammengefasst und auch ein Fazit für die Schulsozialarbeit daraus gezogen:
Am 17.11.21 hielt Mag.a Dr.in Rosemarie Felder-Puig, MSc den Vortrag „Gemeinsam zurück in die Normalität: Wie Schulen und andere Institutionen Kinder und Jugendliche dabei unterstützen können“ im Rahmen der Netzwerktagung „Psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern im digitalen Zeitalter.“ Diese Netzwerktagung wurde veranstaltet von der Wohlfühlzone Schule (https://wohlfuehlzone-schule.at/), ein Projekt des Fonds Gesundes Österreich in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung.
Internationale Studien sprechen davon, dass 1 von 4 Kindern und Jugendlichen depressive Symptome hat, 1 von 5 erhöhte Angstgefühle. Diese Zahlen sind doppelt so hoch wie vor der Pandemie. Österreichische Studien zeigen z.T. noch schlechtere Ergebnisse, allerdings sind nicht alle Studien repräsentativ.
Laut einer Vorarlberger Umfrage 2020 zu der Häufigkeit von depressiven Symptomen bei Jugendlichen sind Mädchen ab 12 und junge Frauen bis 25 Jahre am stärksten betroffen. Mädchen und junge Frauen leiden besonders unter schlechtem Selbstwertgefühl. Insgesamt gibt jede*r Dritte der befragten Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren (n=1.381) an, häufig oder sehr häufig an Lustlosigkeit, Interessensverlust und Freudlosigkeit zu leiden. Ähnlich verhält es sich beim Gefühl Reizbarkeit, missmutige Stimmung. 30,97 Prozent geben hier an, dieses Gefühl häufig oder sehr häufig zu haben. [1]
In einer Erhebung Med. Uni Wien 2020 zeigte die Gruppe der 16-25 jährigen die schlechtesten Werte verglichen mit der Gesamtbevölkerung in Bezug auf Suizidalität,Depressivität, Angst und Gewalterfahrungen. [2] Diese Studie empfiehlt besondere Aufmerksamkeit für diese Gruppe durch Präventionsprogramme nach der Pandemie.
Die Studie „Lernen unter Covid 19-Bedingungen“ der Med. Uni Wien vom Frühjahr 2021 hielt fest, was die Schüler_innen als besonders große Belastungen angaben, u.a.:
(s.a. Blogeintrag: Studie über "Lernen unter Covid-19-Bedingungen" - Young )
Besonders gefährdet, in der Pandemie psychiatrische Symptome zu entwickeln sind: [3]
Im Oktober 2021 meldete die WHO, dass „Schulschließungen mehr geschadet als genutzt“ hätten weil
Fazit für die Schulsozialarbeit - was nehmen wir uns mit:
Ideen für Maßnahmen und Aktivitäten, für Lehrer_innen und Schulleitung: [4]
Auf Ebene der Schulbehörden und Schulen u.a.:
Auf Ebene des Schulmanagements:
Auf Ebene der Schulentwicklung:
[1] S. Koordinationsbüro Offene Jugendarbeit und Entwicklung, Ergebnisse der Umfrage Jugend und Corona, Bregenz, 2020.
[2] Mental health over nine months during the SARS-CoV2 pandemic: Representative cross-sectional survey in twelve waves between April and December 2020 in Austria, T Niederkrotenthaler , Z Laido , S Kirchner, M Braun , H Metzler , T Waldhör , M J Strauss , D Garcia , B Till
[3] Strübner, N. (2021) Corona Kids: Was wir jetzt tun müssen, um unsere Kinder vor den seelischen Folgen der Pandemie zu schützen. Beltz Verlag.
[4 Bürow, A. (2021) Die Corona Chance: Durch sieben Schritte zur „Resilienten Schule“. Beltz Verlag.