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Mehr Raum für Mädchen

von Susanne Wimmer

ein Projekt an der NMS Langstögergasse und PTS Klosterneuburg

 

Mädchen brauchen mehr eigenen Raum und einen geschützten Rahmen, vor Allem dann, wenn sie in der Minderheit sind, wissen Schulleitung und Schulsozialarbeiterin Cornelia Gundacker aus der täglichen Praxis. Durch ideelle und finanzielle Unterstützung der Soroptimisten sowie des Lions Club Klosterneuburg Futura konnte dieses Anliegen an der NMS Langstögergasse und PTS Klosterneuburg mit dem Projekt „Mädchentreff“ realisiert werden.  

Wie wichtig so etwas gerade in Pandemiezeiten ist, haben wir schon in unserem Blog Aufrichten und Unterrichten erwähnt: 1 von 4 Kindern und Jugendlichen (und damit doppelt so viele wie vor der Pandemie) leiden unter depressiven Symptomen, einer Studie der Donau Uni Krems zufolge zeigen Mädchen unter den Bedingungen der Corona Pandemie verstärkt eine depressive Symptomatik.,

Schulsozialarbeit kann dabei helfen, dem entgegenzuwirken, zum Beispiel mit Mädchen-spezifischen Angeboten, mit denen Zuversicht und Hoffnung vermittelt wird und Erlebnisse stattfinden können, die gut tun.

Den „Mädchentreff“ in den beiden Klosterneuburger Schulen gibt es seit Oktober einmal pro Woche unter der Leitung der x-point Schulsozialarbeiterin.  „Es geht darum, sich gegenseitig besser kennenzulernen, sich zu unterstützen, und sich über die Themen auszutauschen, die von den Mädchen selbst kommen,“ so Cornelia Gundacker. Das Angebot steht allen Mädchen der jeweiligen Schulen offen, die Teilnahme ist freiwillig und der Einstieg in die Gruppe ist jederzeit möglich.

Angeboten werden dabei

  • Gruppentreffen in geschütztem Rahmen mit der Schulsozialarbeiterin
  • Raum und Zeit, um Anliegen zu besprechen
  • Aktivitäten zur Stärkung des Selbstwerts und des Zusammenhalts
  • Information über sachliche Themen je nach Bedarf

In den bisherigen Treffen thematisierten die Mädchen vor allem die anhaltende Corona Situation, Konflikte mit Klassenkolleg*innen, sowie ihre Gefühle. Auch wird immer wieder über Lernstress, persönliche Ängste und die Periode gesprochen. Die Schulsozialarbeiterin berichtet von laufenden Entlastungsgesprächen*) während des Treffens.

Im 2. Semester soll das Angebot auf die NMS Hermannstraße ausgeweitet werden, dort steht dann im Rahmen einer Mädchenberatung mehr Zeit auch für Einzelberatung der Mädchen zur Verfügung.

Der Mädchentreff ist ein Beispiel dafür, wie Schulsozialarbeit auf die speziellen Bedürfnisse von einzelnen Zielgruppen einfühlsam eingehen und ein passendes Angebot konzipieren und umsetzen kann.

Das bisherige Feedback teilnehmender Mädchen zeigt, dass das Angebot gut ankommt:

„Raum für uns wo wir das besprechen was uns interessiert.“ (13 Jahre)
„Es ist toll, auch Mädchen anderer Klassen kennenzulernen.“  (12 Jahre)
„Schön, dass du auch am Nachmittag für uns da bist.“ (11 Jahre)
„Das Beste ist, dass hier Zeit zum Reden ist ohne Stress.“ (12 Jahre)

Im Namen der Mädchen danken wir dem Lions Club Klosterneuburg Futura und den Soroptimisten Klosterneuburg sowie der NMS Langstögergasse, die die Räumlichkeit, Materialien, und Obst als Jause zur Verfügung stellt, für die Ermöglichung dieses Projekts.

*) Begriff, der auch in Krisenhotlines gebräuchlich ist, nach dem Prinzip "Geteiltes Leid ist halbes Leid." Die Entlastung beruht darauf, dass man eine Sorge ausgesprochen hat, nicht mehr damit alleine ist und auch Verständnis und Akzeptanz des Gegenübers findet.

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