von Susanne Wimmer
Die Schulen haben wieder geöffnet und auch unsere Schulsozialarbeiter_innen sind wieder vor Ort direkt in den Schulen – mit Abstand, mit Masken oder Visieren. Die Begegnungen und Präsenzen geschehen, so wie alle Maßnahmen, in Absprache mit der jeweiligen Schulleitung.
Da kann es sein, dass der gemütliche gewohnte x-Point-Raum zu klein dafür ist, den nötigen Abstand zu wahren und die Beratungen in einem anderen Raum stattfinden müssen. Einige unserer Mitarbeiter_innen führen ihre Gespräche auch gerne im Freien, wenn es Wetter und Lokalität zulassen. Angenommen wird die Schulsozialarbeit aber, egal, wo, sehr gerne, nach der Zeit, in der es nur telefonische oder Video-Hilfe gab.
Viele unserer Schulsozialarbeiter_innen beschreiben die Stimmung in den Schulen in den ersten Tagen nach der Öffnung als sehr ruhig, vielen Schüler_innen merkt man eine Verunsicherung an.
Problemlagen und neue Herausforderungen
Wie bei allen erwachsenen Menschen haben auch Kinder und Jugendliche die Vor- und Nachteile während des Lock-down unterschiedlich positiv oder negativ erlebt. Manche Schüler_innen kommen jetzt das erste Mal zu einer unserer Schulsozalarbeiter_innen, weil das enge Zusammensein mit der Familie Probleme verstärkt oder erst hervorgerufen hat. Und vor Allem, wenn man eine Person nicht kennt – auch wenn sie einem helfen möchte – ist es schwieriger, Vertrauen zu fassen, wenn das Gegenüber eine Maske trägt. Die Mimik fällt als Kommunikationsmittel aus und das verunsichert. „Die Wahl der Worte ist deshalb jetzt noch viel wichtiger als sonst auch“ beschreibt das Anneliese, eine unserer Sozialarbeiter_innen.
Die Wahl des Visiers ermöglicht eine erkennbare Mimik, hat aber auch ihre Nachteile: das Sprechen erzeugt ungewohnten Hall. Und: wenn jemand zu gestikulieren gewohnt ist, stößt der oder die Sprechende schnell an die physischen Grenzen des Visiers.
Derzeit sind Konflikte in den Klassen weniger wahrzunehmen, was sicher daran liegt, dass die Schüler_innenanzahl derzeit viel geringer ist. Es gibt es aber vermehrt Anfragen und Beratungen von Eltern und Lehrer_innen, vor allem zum Thema Motivation der Kinder.
Flexibel sein
Alle unsere Mitarbeiter_innen sind flexibel, das gehört zum Job. In dieser Zeit aber erfordert die Flexibilität nicht nur die Anpassungsfähigkeit auf die jeweilige Lage des Gegenübers sondern auch durchaus eine auf andere Orte, Räume, auf unterschiedliche Akustik und Gesprächsführung. Das ist zusätzlich anstrengend für alle Beteiligten. Aber sie tun – wie immer – ihr Bestes. Danke dafür!