„Schulen entwickeln sich zunehmend zu multiprofessionellen Organisationen. Die Frage ist, ob dies tatsächlich zu einer multiprofessionellen Zusammenarbeit führt. Der Workshop soll sich vor diesem Hintergrund mit der Kooperation unterschiedlicher Professionen am Ort Schule beschäftigen. Nach einem kurzen Input über aktuelle Begriffsdefinitionen und Forschungsbefunde zur multiprofessionellen Zusammenarbeit sollen im Workshop Ziele, Formen sowie Möglichkeiten und Grenzen der Zusammenarbeit diskutiert werden.
Prof. Dr. Karsten Speck ist Erziehungswissenschaftler und gegenwärtig Dekan der Fakultät für Bildungs- und Sozialwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Dort hat er seit 2010 eine Professur für Forschungsmethoden in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften inne. Er führte regelmäßig Untersuchungen zur Kooperation von Jugendhilfe und Bildung sowie zur Schulsozialarbeit durch und ist Autor zahlreicher Artikel und Fachbücher zur Schulsozialarbeit (u.a. Schulsozialarbeit - Eine Einführung). Karsten Speck ist gegenwärtig mit Kolleginnen und Kollegen unter anderem für den Aufbau des länderübergreifenden „East and South African-German Centre of Excellence for Educational Research Methodologies and Management (CERM-ESA)“ verantwortlich.
In diesem Workshop werden die Teilnehmer*innen sich mit Gewaltprävention näher beschäftigen. Was könnte ich als Schulsozialarbeiter*in, Schulleiter*in, ... als Erwachsener im System, als kleines Puzzleteil im Schulsystem dazu beitragen, dass weniger Gewaltvorfälle im schulischen Alltag passiert? In verschiedenen Übungen wird diskutiert und reflektiert. Das Interventionsprogramm von Dan Olweus wird kurz vorgestellt: Welche Maßnahmen können auf die Ebenen Schule und Klasse sowie auf der persönlichen Ebene gesetzt werden?
Jensen, Sandra, Sozialarbeiterin, Germanistin, MA of Social Science of Sozial Work, Bereichsleitung von Schulsozialarbeit, Lehrbeauftragte Universität Alpen-Adria, Schriftstellerin vieler Lehrbücher zur Sprachförderung von Schwedisch als Fremdsprache bei Vorschulkindern, Arbeitsschwerpunkte: Schulsozialarbeit, Mobbing- und Gewaltprävention, Gender und Diversität, Spielerisch Lernen
Dieser Workshop richtet sich an Sozialarbeiter*innen, die im schulischen Alltag stehen. Im Spannungsfeld unterschiedlicher inhaltlicher Aufträge und begrenzter Ressourcen wollen wir die Kinder und Jugendlichen bestmöglich unterstützen und deshalb Vertrauen und eine tragfähige Beziehung mit ihnen aufbauen. Dazu benötigt es kreative Methoden. Praktische Beispiele für die Beratung Einzelner und die Arbeit mit Gruppen regen im WS zum Mitmachen und Neues entwickeln an. Begleitend dazu wird vermittelt, dass Schulsozialarbeit mit ihren Angeboten Bildungsräume eröffnet und Bildungsanlässe initiiert.
Maga(FH) Pamela Heil und DSA Wolfgang Loidl sind beide Sozialarbeiter*innen im Verein Spektrum und haben gemeinsam seit 2010 das Projekt „jetzt – Soziale Arbeit in der Schule“ in Salzburger Schulen entwickelt und aufgebaut. Sie führen mittlerweile 11 Sozialarbeiter*innen an 22 Schulstandorten. Beide kommen ursprünglich aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit und der soziokulturellen Projektarbeit. Pamela Heil ist zudem Lehrbeauftragte am Fachhochschulstudiengang Soziale Arbeit in Salzburg. Wolfgang Loidl ist außerdem in der Familienberatungsstelle des Instituts für Jugend und Familie tätig.
Die Diskussionsrunde befasst sich mit dem Beitrag, den die wissenschaftliche Analyse und Begleitung für die Schulsozialarbeit leisten kann. Es können die methodischen Zugänge (u.a. Dokumentation, Feedbackbögen, Schulstatistiken, Interviews) und Designs (u.a. Längsschnittvergleich, partizipative Zugänge) reflektiert und die Interaktionen zwischen SchulsozialarbeiterInnen und WissenschafterInnen besprochen werden. Die Bedeutung der wissenschaftlichen Begleitung zur Reflexion der Konzepte, zur Sichtbarmachung der Leistungen und Wirkungen sowie zur Entwicklung der Schulsozialarbeit und letztlich des Schullebens bilden den Sinnrahmen. Dabei sind präventive Ansätze und Interventionen gleichermaßen in den Blick zu nehmen und die Vielzahl der angewandten Möglichkeiten der Schulsozialarbeit zu berücksichtigen (Kontakte, Beratungen und Einzelfallhilfe, Klassen- und Gruppenarbeit, Projekte usw.). Ein problemorientiertes Zugehen ist mit einem ressourcenorientierten Verständnis zu vereinen, Geschlechterspezifika sind wahrzunehmen, die unterschiedlichen Perspektiven einzunehmen (u.a. SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen), interdisziplinäre Verschränkungen mitzudenken. Anwendungskontexte sind neben der internen Entwicklung der Schulsozialarbeit etwa der Jahresbericht oder Legitimationen bei Antragsstellungen, aber auch schul- und sozialpolitisch infrastrukturelle Anregungen für die Regionen. Wie ist demnach vorzugehen?
Arno Heimgartner, Sozialpädagoge, Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft, Universität Graz, Masterstudium für Sozialpädagogik, Lehre, Forschungsprojekte, Publikationen und Vorträge